"Das Fenster zur Kunst"
präsentiert Drehbuchentwürfe/Drehbücher von
- Eric P. Caspar -
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Spielfilm Drehbuch: Eric P. Caspar
VERRAT IM CASINOMILIEU - BETROGENER BETRÜGER RÄCHT SICH AUF SEINE WEISE
EXPOSÉ
Mit seinem durch Beihilfe
beim Falschspiel erworbenen Vermögen plant der Croupier Peter mit seinen
Freunden im nahen Ausland ein eigenes Casino zu eröffnen. Peter inszeniert einen spektakulären Rachefeldzug. Die Tische in Markus' Casino werden manipuliert und die Bank wird "gesprengt". Da das gesamte aus dem Rachefeldzug gewonnene Geld auf Markus' Konto landet, wird dieser beschuldigt Initiator und Nutznießer der Manipulation zu sein. Peter entscheidet
sich schlußendlich für ein ruhigeres Leben in der Karibik. Ohne es zu
ahnen, gewinnt er durch diesen Entschluß auch seine Lebensgefährtin zurück.
© Eric P. Caspar / J. Messerschmitt WGAE Reg.No. 110649-00 |
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ZÉRO
PLEIN Fassung Juli 2000
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Die erste Filmszene wird als Titeluntergrund in S/W gedreht. Dadurch soll der Eindruck der Vergangenheit verstärkt werden. Untermalt wird die Szene vom Titelsong "Zéro Plein", dessen Motiv durchgehend eingespielt wird, wenn die Zéro gewinnt. Die Spielbankszenen sowie der Casino-Einbruch lassen weiteren inszenatorischen Spielraum für den Regisseur.
1) 1-
14 Schrottplatz - Außen Nachmittag / Abend - S/W Irgendwo in Deutschland
vor 20 Jahren.
Im ZÉRO PLEIN kassiert
Christa bei den letzten Gästen, die anschließend
die Bar verlassen. Peter, Ulli, Elmar
und Eddy sitzen in einer Nische und besprechen den
Abend. Allen sind die drei Männer aufgefallen, die Panos beim Spiel beobachteten.
Sie rätseln, ob deren Interesse nur durch Panos Gewinnsträhne geweckt
wurde, oder ob die drei ihr Zusammenspiel mit ihm bemerkt haben. Vor allem
Ulli ist der Meinung, daß sie sich sofort mit Panos in Verbindung setzen
sollen. Panos dürfe jetzt für längere Zeit nicht mehr in die Spielbank.
Auch Elmar und Eddy betonen, daß sie doch bereits genügend Geld hätten.
Panos parkt in einer kleinen Straße am Rande der Kurstadt. Er steckt das im Spielsaal gewonnene Geld in einen Briefumschlag, geht die Straße runter und biegt um die Ecke.
Vor einem Reihenhaus bleibt er stehen. Nachdem er sich überzeugt hat nicht beobachtet zu werden, wirft er den Briefumschlag in den Briefkasten neben der Eingangstüre.
Christa verabschiedet sich von Bea und der Gruppe. Sie wolle nach Hause, Markus sei so merkwürdig gewesen. Nachdem die Freunde wieder unter sich sind, überzeugt Peter sie, daß man noch ca. 1,5 Millionen als Sicherheitsspielraum gebrauchen könnte. Ihre Bedenken zerstreut er mit der überraschenden Nachricht, daß er heute endlich neben der schon erteilten Konzession vom tschechischen Staat jetzt die Zustimmung des Bürgermeisters für die Inbetriebnahme ihrer Spielbank sowie den Kaufvertrag für die von ihnen ausgesuchte alte Prachtresidenz bekommen habe. Selbst die Tatsache, daß die dem Bürgermeister angebotene Stiftung etwas höher ausfällt als geplant, kann die überschäumende Freude der Freunde nicht trüben. Sie beschließen, ihr Spiel mit aller Vorsicht noch an weiteren zehn Abenden durchzuziehen. Bea, die das Gespräch von der Bar aus mit gemischten Gefühlen verfolgt, kann die Freude der Gruppe trotz Aufforderung nicht richtig teilen. Um die positive Entwicklung ihrer Pläne zu feiern, bringt sie jedoch eine Flasche vom besten Wein. Dann schließt sie die Bar und setzt sich ebenfalls an den Tisch zu den Freunden.
Panos sitzt in seiner Junggesellenbude am mit den verschiedensten Permanenzen überfüllten Schreibtisch und rechnet noch einmal seinen Spielabend durch. Abschließend telefoniert er mit der Bar ZÉRO PLEIN und teilt Bea die heutige Gewinnsumme mit. Er freue sich auf den Augenblick, wenn er an den gemeinsamen Abenden wieder teilnehmen könne.
Bea legt den Hörer auf und übermittelt der Gruppe die von Panos angegebene Gewinnsumme. Auf dem Ecktisch in der Nische liegen Fotos der etwas verfallenen Residenz in Tschechien. Alle feiern ihre zukünftige Spielbank. Nur Beas Freude wirkt leicht gequält. Trotz der allgemeinen Euphorie rät Peter zur Vorsicht. Er will den Notplan ins Spiel bringen. Ulli, Eddy, Elmar und Panos sollen jeder wieder einmal DM 15.000.-- des gewonnenen Geldes auf ihr Konto einzahlen und Bea den Rest wie üblich auf das Nummernkonto nach Zürich bringen. Alle sind einverstanden. Im Hinblick auf die vorgerückte Stunde und ihre morgige Fahrt in die Schweiz unterbricht Bea die fröhliche Runde und drängt zum Aufbruch.
Peter hat Bea nach Hause gefahren. Sein Auto parkt vor demselben Haus, in dessen Briefkasten Panos vor ein paar Stunden den Geldumschlag geworfen hatte. Obwohl sie sich schon verabschiedet haben, bleibt sie unschlüssig sitzen und erzählt ihm nach kurzem Zögern von Markus' Andeutungen. Auch daß Christa ihr erzählt habe, wie er sie in letzter Zeit über die Clique ausfrage. Peter versucht sie zu beruhigen. Selbst wenn Markus in dem Jahr seit seiner Beförderung vom Chefcroupier zum Saalchef etwas gemerkt haben sollte, könne er nichts beweisen, da Panos immer, wenn er in der Nähe des Spieltisches auftauche, seine Spielweise ändere. Markus sei ganz einfach nach wie vor der kleine Spießer, der mit allen Mitteln versuche, mehr in ihren Kreis integriert zu werden. Seine Argumente können Bea nur teilweise beruhigen. Peter möchte das Gespräch beenden und will sie zur Haustür bringen. Bea hält ihn jedoch zurück. Ernst fragt sie ihn, ob sein Entschluß nach Tschechien zu ziehen, wirklich fest stehe. Offensichtlich völlig überrascht von ihrer Frage erinnert er sie mit ernstem Blick an sein Versprechen, sie nach der Eröffnung der eigenen Spielbank zu heiraten. Wortlos nimmt Bea seinen Kopf in die Hände, dann antwortet sie leise, daß sie ihrem Sohn zuliebe in Deutschland bleiben müsse und wolle. Und daß sie keine Wochenendehe ertragen würde. Peters Erstaunen über diese völlig neue Perspektive in ihrer Beziehung quittiert sie mit einem gespielten Lächeln. Sie versichert ihm, daß sie, was immer auch geschehe und wie immer Peter sich entscheide, stets für ihn und die Clique da sein werde. Mit einem Kuß verabschiedet sie sich.
Ohne sich noch einmal
nach Peter umzudrehen, entnimmt sie ihrem Briefkasten den von Panos hinterlegten
Briefumschlag und verschwindet im Haus. Peter bleibt regungslos am Steuer
sitzen. 19) 62 Wohnung Markus - Innen Tag Markus wird durch leise Musik aus dem Radiowecker geweckt. Trotz seines Versuchs, geräuschlos aus dem Schlafzimmer zu schleichen, wird auch Christa wach. Auf ihre verschlafene Frage, wohin er schon so früh wolle, antwortet er mit einer Ausrede. Er müße wegen der Neueinstellung eines Croupiers zum Direktor. Sie solle weiterschlafen.
Bea beendet mit ihrem Sohn Jürg das Frühstück. Er hilft ihr, das Geschirr in den Geschirrspüler zu stellen. Ihr Umgang miteinander ist liebevoll. Auf dem Weg zu ihrem vor dem Haus geparkten Auto bittet sie ihn, heute eventuell etwas länger in der Tagesstätte auf sie zu warten. Sie habe am Nachmittag beruflich etwas zu erledigen und könne ihn wahrscheinlich erst später abholen.
Markus sitzt zusammen mit den drei Kriminalbeamten aus dem Casino in einer Besprechung bei Hauptkommissar Fink. Auf dem Schreibtisch, zwischen Akten und Butterbroten, steht ein kleines Roulette. Auf einem improvisierten Tableau versucht Markus den Polizisten zu erklären, wie die Gruppe seiner Meinung nach spielen müßte. Fink will den Fall persönlich übernehmen. Insbesondere deshalb, weil er mit der Aussage der drei Polizisten, sie hätten nur griechische Worte bei Panos' Ansage verstanden, nicht viel anfangen kann. Er beruhigt Markus und versichert ihm, daß selbst bei einer Überführung und Verhaftung der Gruppe sein Name nicht erscheinen werde. Ihr Einsatz werde nur aufgrund eines anonymen Hinweises erfolgt sein.
Im Büro des Architekten Kleiner liegen ausgebreitet die Umbaupläne der Residenz. Peter ist begeistert, möchte jedoch die Sicherheitsvorkehrungen im Untergeschoß und Keller verstärkt haben, auch wenn diese das Budget übersteigen würden. In der Küche besprechen sie bei einer Tasse Kaffee die infrage kommende Alarmanlage. Kleiner drängt auf eine kleine Anzahlung.
Bei Hauptkommissar Fink ist man übereingekommen, daß Markus nach Bekanntwerden einer Tischzusammenstellung, bei der die Gruppe gemeinsam arbeiten würde, Fink benachrichtigen solle. An diesem Spieltisch würde dann neben jedem Croupier für die Kriminalbeamten jeweils ein Stuhl reserviert sein. Auf diese Weise könnten sie eventuelle Unstimmigkeiten bei Panos' Ansage beobachten und die Gruppe inflagranti festnehmen.
In einem Straßencafé an der Bahnhofstraße gegenüber der Zürcher Kantonalbank zwischen Paradeplatz und See bezahlt Bea ihre Rechnung. Dann überquert sie die Straße und betritt das Bankgebäude.
Peter hat Christa auf einen Drink zu sich eingeladen. Mit Anspielungen auf ihre Freundschaft zu Bea und auf die gemeinsame Jugendzeit versucht er von Christa zu erfahren, ob Bea über eine eventuelle Trennung von ihm oder über einen anderen Mann mit ihr gesprochen hätte. Christa ist von dieser Frage so überrascht, daß sie sich verschluckt. Genauso wie er Bea eigentlich immer geliebt habe, werde Bea immer nur ihn lieben. Peter könne jedoch mit ihr rechnen, sollte sich in seiner Beziehung zu Bea je etwas ändern. Kokett und leicht vulgär versucht sie ihn anzumachen. Sie erinnere sich gerne an die Zeit vor Beas Rückkehr aus der Schweiz. Markus müßte ja von einer kleinen Reprise nicht unbedingt etwas erfahren.
Die im Parterre gelegene Eingangshalle der Spielbank ist leer. Schon in Dienstkleidung steht Markus in der Gästetelefonzelle und spricht mit Hauptkommissar Fink. Er teilt ihm mit, daß sich durch die Erkrankung eines Croupiers eine neue Tischzusammenstellung für den heutigen Tag ergeben habe. Demzufolge würde die Gruppe um 16 Uhr am Tisch 7 zusammen arbeiten. Fink versichert ihm, rechtzeitig mit seinen Leuten ins Casino zu kommen.
Noch sind erst wenige Croupiers in ihrem Aufenthaltsraum. Peter und Ulli stehen vor dem schwarzen Brett und studieren die neuen Tischzusammensetzungen. Sie schauen sich fragend an. Nach kurzem Überlegen schüttelt Ulli kaum merklich verneinend den Kopf. Peter will jedoch die Gelegenheit nutzen. Mit einem miemischen "wenn du meinst" verläßt Ulli den Aufenthaltsraum, während Peter sich ein Getränk holt.
Bea wird in ihrem Auto an der Grenze Basel-Lörrach kontrolliert. Auf ihre Erklärung, sie habe Bekannte in Olten besucht, kann sie weiterfahren.
Viel zu früh stehen in der Eingangshalle des Casinos einige Rentner und warten auf Einlaß in den Spielsaal. Sie sind Dauerspieler, kennen sich und besprechen ihre Systeme. Ulli kommt und verschwindet in der Gästetelefonzelle.
Panos sitzt wie üblich über seinen Permanenzen und rechnet. Das Telefon klingelt. Durch die angeschlossene Verstärkeranlage hört man nur die Worte "16 Uhr". Mit einem knappen "OK" legt Panos auf.
Im Casino in der ersten Etage öffnet ein livrierter Portier die Samtkette vor dem Eingang zum Spielsaal. Unter den Gästen, die sich zur Anmeldung drängen, ist auch Fink mit zwei bisher noch nicht in Erscheinung getretenen Zivilbeamten.
Auf der Dachterrasse ordnet Christa ihre in einer Schachtel liegenden Fotos. Beim Anblick der Jugendbilder vom Schrottplatz tauchen die Erinnerungen auf. Sie zündet sich genüßlich eine Zigarette an. Unter anderem fällt ihr auch ein Bild von zwei gutaussehenden Männern im Frack in die Hände. Sie posieren in Fechtstellung mit den bekannten Rechen der Croupiers vor dem Casino in Monte Carlo. Obwohl damals noch etwas schlanker, ist Markus gut zu erkennen. Christa dreht das Foto um und liest die Aufschrift "Jaques - Monte Carlo".
Der Spielbetrieb im Casino läuft. Am Tisch 7 arbeiten Peter und Ulli mit zwei anderen Croupiers. Wie mit Markus verabredet, sitzen jeweils neben den Croupiers unauffällig Hauptkommissar Fink und seine beiden Kollegen. Ab und zu setzen sie auf einfache Chancen. Panos schlendert in den Spielsaal und wechselt an der Kasse seine obligaten DM 20.000.-- Spielkapital (10 Jetons à 1000, 10 à 500 und 50 à 100). Der Kassier wünscht ihm viel Glück. Auf dem Weg zu einem der Spieltische begrüßt er den bei der Kasse stehenden Markus mit einem leichten Kopfnicken. Ohne zu überlegen setzt er DM 100.-- auf die Zéro und verliert. Dann nimmt er sein Notizbuch und notiert die letzten am Tisch gefallenen Zahlen von der elektronischen Anzeigetafel - ein Spieler wie viele andere auch. Aus sicherer Entfernung wird er von Markus beobachtet.
Im Aufenthaltsraum warten Elmar und Eddy zusammen mit anderen Croupiers auf ihren Einsatz. Sie sind in Gedanken vertieft und sprechen nicht miteinander.
Bea fährt vor die Telefonzelle an einer Autobahnraststätte, um mit ihrem Sohn zu telefonieren. Sie bittet ihn, noch ein wenig auf sie zu warten; sie hätte auch eine Überraschung für ihn dabei. Etwas das er sich schon lange gewünscht hätte.
Der am schwarzen Brett angekündigte Croupierwechsel findet statt. Zusammen mit anderen Kollegen betreten Elmar und Eddy den Spielsaal. Markus spricht unverfänglich mit einem Chefcroupier und beobachtet dabei den Wechsel an Tisch 7. Während Eddy noch das Stuhlkissen umdreht und sich bequem hinsetzt, fordert Elmar gewohnt ruhig die Leute zum Spielen auf. Die drei Polizisten setzen ihre Jetons auf einfache Chancen, als ob sie ihr Leben lang gespielt hätten. Sobald die erste Kugel nach dem Wechsel rollt, verläßt Markus den Saal. Am Nebentisch beendet Panos sein Spiel und mischt sich unauffällig unter die Spieler am Tisch seiner Freunde.
In der Telefonzelle der Eingangshalle telefoniert Markus mit Christa. Er bittet sie, so schnell wie möglich Bea anzurufen weil er glaube, drei Zivilpolizisten am Tisch von Peter und seinen Freunden erkannt zu haben. Bea solle sofort ins Casino fahren, um Peter in seiner nächsten Pause darauf aufmerksam zu machen. Christa versteht nicht. Markus erklärt ihr, daß er den Verdacht habe, an Peters Tisch würde manchmal illegal Geld abgeschöpft. Sollte sich sein Verdacht bewahrheiten, könnte es für Peter gefährlich werden. Christa fragt ihn, warum er Peter nicht selber warnen könne. Das sei zu gefährlich. Sollte seine Warnung irgendwie bekannt werden, würde das seine sofortige Entlassung bedeuten. Wenn an Peters Tisch tatsächlich etwas faul sei, würde er wegen mangelnder Aufsichtspflicht noch genügend Schwierigkeiten bekommen.
Wieder fordert Elmar die Spieler auf, das Spiel zu machen. Panos beugt sich zu Eddy, spricht ein paar griechische Worte die mit "Plein-Cheval" enden und legt ihm 9 Jetons à DM 100.-- auf den Tisch. Der Polizist an Eddies Seite setzt ruhig sein Jeton auf Manque.
Bei Bea klingelt das Telefon. Ihr Anrufbeantworter schaltet sich ein. Christa fordert sie eindringlich auf, zu Peter ins Casino zu fahren. Markus hätte sie gebeten bei ihr anzurufen. Er habe im Spielsaal Zivilpolizei erkannt. Sollte deren Anwesenheit für Peter eine Gefahr bedeuten, müsse Bea ihn sofort warnen.
Weder Peter noch seinen Freunden sind bis jetzt die drei Zivilbeamten aufgefallen. Die Kugel im Kessel rollt. Ulli sagt das Spiel ab. Gespannte Ruhe liegt über dem Tisch. Die Kugel fällt in die 11. Ulli räumt mit dem Rechen die Verliererjetons vom Tableau. Eddy wirft die neun Jetons von Panos auf die 11 Plein und Cheval. Elmar bereitet die Auszahlung vor.
Angespannt steht Markus am offenen Fenster im Aufenthaltsraum und raucht.
Bea kommt mit Jürg nach Hause und begleitet ihn nach oben in sein Zimmer, um ihm sein Geschenk zu zeigen. Sie hätte heute nachmittag mit seinem Vater telefoniert, der sie gebeten habe, Jürg diese Lokomotive für seine Sammlung zu kaufen. Dabei öffnet sie ein Päckchen vom Spielwarengeschäft Franz Carl Weber in Zürich. In seiner Freude bemerkt der Junge beim Auspacken nicht, daß das Geschenk direkt aus Zürich kommt.
Panos, der einen Schritt vom Tisch entfernt steht und rechnet, tritt diesmal zu Ulli und fordert ihn auf, für ihn zu setzen. Wieder hören wir griechische Worte und das bekannte Plein-Cheval. Auch Ulli legt seine neun Jetons zur Seite. Peter schaut betont desinteressiert. Diesmal gewinnt Panos auf der 24.
Im Wohnzimmer hört Bea den Anrufbeantworter ab. Hektisch löscht sie Christas Nachricht und ruft ihrem Sohn zu, sie müsse noch einmal weg. Dann rennt sie aus dem Haus und braust mit dem Auto davon.
Die Neugier hat Markus wieder in den Saal getrieben, wo er aus sicherer Entfernung das Spiel am Tisch 7 beobachtet. Diesmal beugt sich Panos zu Elmar, an dessen Seite Hauptkommissar Fink sitzt. Fink hat einen Zettel vor sich liegen, auf den er die geworfenen Nummern geschrieben hatte. Aus den dazu notierten Kreuzen und Kreisen läßt sich nichts Ungewöhnliches erkennen. Wieder neun Jetons, griechische Worte, Plein-Cheval. Und wieder werden die Jetons von Elmar nachträglich auf die gefallene Nummer geworfen. Beinahe unmerklich nickt Fink seinen beiden Kollegen zu. Diese beenden ihr Spiel und gehen in Richtung Ausgang. Einer bleibt vor der Türe zum Aufenthaltsraum der Croupiers stehen, während der zweite die Haupttür blockiert. Peters mißtrauische Reaktion kommt zu spät. Elmar zahlt Panos aus. Als dieser den Gewinn einsteckt, erhebt sich Fink und gibt sich ihm zu erkennen. Peter und seine Freunde reagieren auf die Verhaftung angespannt, bleiben aber nach außen ruhig. Während Peter von seinem Hochsitz zu Panos und Fink hinuntersteigt, sagt Ulli das nächste Spiel an. Fink hält Panos am Oberarm fest. Er bittet Peter, den Saalchef zu rufen. Die ganze Aktion verläuft so diskret, daß sie von den meisten Spieler nicht wahrgenommen wird. Peter klingelt nach dem Saaldiener und flüstert ihm zu, er solle den Saalchef zu Tisch 7 bitten. Mit gespielter Gelassenheit nähert sich Markus dem Tisch.
Mit überhöhter Geschwindigkeit braust Bea auf den Parkplatz vor dem Casino. Hilflos muß sie mitansehen, wie die drei Polizeibeamten Peter, Elmar, Ulli, Eddy und Panos an der ebenfalls ins Casino gefahrenen Christa vorbei zum Polizeiwagen führen und abfahren. Fassungslos steigt sie aus dem Auto und rennt zu Christa.
Energisch, mit dicker Hornbrille wie in seiner Jugendzeit, marschiert Rechtsanwalt Hannes Bauer an der Seite eines Gefängniswärters den Gang der Haftanstalt entlang. Der Beamte öffnet ihm eine Zelle.
Jovial begrüßt Hannes den in U-Haft sitzenden Peter. Lachend meint er, daß er sich eine solche Situation nie hätte träumen lassen. Eher hätte er geglaubt, mit Peter einmal wegen Heiratsschwindel oder Bigamie vor Gericht zu gehen. Überhaupt solle er froh sein, von ihm verteidigt zu werden. Peter sei doch schließlich der Grund gewesen, weshalb Bea ihn nicht habe heiraten wollen. Peter übergeht die Anspielungen und versichert Hannes, nichts mit dem Falschspiel zu tun gehabt zu haben. Er habe zwar sehr wohl bemerkt, daß die gemeinsamen Jugendfreunde an etwa vier Abenden mit Panos gemeinsame Sache gemacht hätten, aufgrund ihrer Freundschaft habe er jedoch darüber hinweggesehen. Umsomehr, als sich die Gewinne in relativ kleinem Rahmen gehalten hätten. Hannes ist besorgt. Auch ohne sich selbst zu bereichern, habe Peter sich allein durch sein Wegsehen strafbar gemacht.
Bea ist zu Gast bei Christa und Markus. Obwohl sie sich sehr gefaßt gibt, versuchen die beiden sie zu trösten. Markus bedauert, daß er weder von den "Musketieren" noch von ihr eingeweiht wurde. Bea versichert ihm heuchlerisch, von nichts gewußt zu haben. Sie sei überzeugt, daß Peter auch nichts damit zu tun habe.
Hannes packt seine Notizen in ein kleines Köfferchen und verabschiedet sich von Peter. Nach den ihm geschilderten Fakten ist er überzeugt, für seine Jugendfreunde ein mildes Urteil erreichen zu können. Er klopft an die Zellentür, worauf der Gefängniswärter ihm öffnet.
Im Hintergrund sieht man Christa telefonieren. Markus nutzt die Abwesenheit Christas, um Bea noch einmal zu garantieren, daß er immer für sie da sei, umsomehr da jetzt Peters Zukunft nicht rosig aussähe. Selbst wenn Peter nicht aktiv beteiligt gewesen sein sollte, würde er nie mehr im Casino arbeiten können. Bea versucht Markus zu erklären, daß er sich keine Sorgen um sie machen müsse und lügt ihm vor, daß Peter seit längerer Zeit "als Direktor einer tschechischen Spielbank" im Gespräch sei. Bevor Markus noch weiter Gelegenheit hat seine Neugierde zu befriedigen, muß er ins Casino.
Die zweite Gruppe Gefangener und U-Häftlinge genießt im Gefängnishof die Nachmittagssonne. Elmar und Ulli sind in ein leises Gespräch vertieft. Elmar scheint Ulli zu beruhigen. Sie müßten sich alle nur an den Notplan halten, dann könne nichts schiefgehen. Außerdem habe Bea alle nötigen Vollmachten. Sobald sie wieder in Freiheit wären, würde die Spielbank vielleicht bereits fertig oder durch Peter sogar schon eröffnet sein. Ulli kann den Argumenten nichts entgegensetzen.
Der einzige Gesprächsstoff im Aufenthaltsraum der Croupiers ist die Verhaftung der "Musketiere".
Beim Abendessen im Gefängnis sitzen die Freunde getrennt. Mit bejahendem Kopfnicken verständigen sie sich, daß alles nach Plan läuft.
Markus telefoniert mit seinem Freund Jaques in Monte Carlo und erzählt ihm von der Verhaftung der Gruppe. Jaques, der sich im Augenblick des Anrufs mit Freunden in einem Lokal aufhält, bittet Markus um Geduld und verläßt mit dem Handy das Restaurant. Auf der Straße hört er Markus' weiteren Bericht. Bea hätte Peters Beteiligung am Falschspiel abgestritten. Er persönlich sei jedoch überzeugt, daß Peter mit den anderen eine große Summe für ein eigenes Casino aus der Spielbank gezogen hätte. Die Tatsache, daß Bea entgegen früheren Äußerungen Christa gegenüber neuerdings nur noch von einer Direktorenstelle für Peter spreche, bestätige doch eindeutig seinen Verdacht. Jaques ist von der Neuigkeit begeistert. Da Markus sicherlich als Zeuge geladen werde, müsse er Peters Plan vom eigenen Casino erwähnen. Sollten dafür Beweise er- bracht werden, würde sich das straferschwerend auswirken. Dann böte sich für sie die Möglichkeit, über die Christa-Bea Verbindung Peters angefangene Pläne zu Ende zu führen, und so fast mühelos selbst an die Spielbank zu gelangen. Markus ist unschlüssig. Die Aussicht auf eine eigene Spielbank sei zwar verlockend. Sollte sich sein Verdacht jedoch nicht bewahrheiten, hätte er es mit der Clique verscherzt, und an ein legales Einsteigen in deren Casinogeschäft wäre dann für sie nicht mehr zu denken. Und nicht zuletzt befürchte er berufliche Nachteile, da er jeglichen Verdacht der Direktion hätte melden müssen. Markus verspricht seinem Freund, ihn in jedem Fall auf dem Laufenden zu halten.
Hannes Bauer hält sein Plädoyer. Die viermalige Einzahlung von DM 15.000.- beweise doch, daß die Angeklagten gemäß ihrer Aussage - auch wenn der Herr Staatsanwalt weiterhin der Meinung sei, daß die Angeklagten über einen längeren Zeitraum tätig gewesen wären - auch nur viermal ihr Falschspiel betrieben hätten. Sämtliche Prüfungen der Konten von Panos, Elmar, Ulli und Eddy hätten nichts Gegenteiliges erbracht. Da bei der Überprüfung von Peters Konto nie eine überdurchschnittliche Einzahlung aufgetaucht sei, sei auch seine Aussage glaubhaft, nichts mit den Machenschaften seiner Freunde zu tun gehabt zu haben. In diesem Ausmaß halte er das Ganze für ein Bagatell Vergehen, für eine spätpupertäre Wiederholung ihrer Jugendträume. Und da selbst der Saalchef (Markus) sich nur positiv über die Gruppe geäußert habe, fordert er für Peter Freispruch und für die Freunde eine geringe Strafe auf Bewährung, vor allem, weil sie alle nicht vorbestraft seien, und keiner seine Tat abgestritten habe.
Bea, Christa, Hannes, Harry, Robert, Roland und die anderen noch am Ort wohnenden Freunde der ehemaligen Jugendgang stehen mit Champagner vor dem Gefängnis, um Peter in der Freiheit gebührend zu begrüßen. Roland versucht eine Rede. Als Professor der Philosophie möchte er....... Weiter kommt er nicht, da Peter überschwenglich von Christa abgeküßt wird, während ihn Bea anschließend eher zurückhaltend in die Arme nimmt. Hannes läßt jedoch keine Melancholie aufkommen und verkündet, daß Markus für den Abend eine Riesenfeier im ZÉRO PLEIN organisiert habe. Triumphierend klopft er Peter auf die Schulter. Die Zahlung von DM 20.000.- ohne Vorstrafe sei doch mehr als akzeptabel. Und seine Freunde säßen die restlichen paar Monate auf einer Backe locker ab. Hätten die dämlichen Polizisten nicht die Zahlen von 1 bis 36 in Griechisch vor- und rückwärts zählen können, wären jetzt alle frei.
Die Feier im ZÉRO PLEIN ist zu Ende. Angeheitert verabschieden sich die Gäste. Markus umarmt Peter und gesteht, daß er kurze Zeit an ihm gezweifelt habe. Jetzt sei er jedoch froh, daß für ihn alles vorbei sei. Außerdem sei er überzeugt, daß sich die Verurteilung nicht nachteilig auf Peters neuen Posten als Spielbankdirektor in Tschechien auswirken würde. So sehr Markus auch versucht, den Standort der Spielbank von Peter zu erfahren, es gelingt ihm nicht. Peter will den Ort erst preisgeben, "nachdem die Verträge unter Dach und Fach" seien. Er sei abergläubisch.
Peter übernachtet bei Bea. Beide liegen schweigend nebeneinander im Bett. Ohne seinen Blick von der Decke zu lösen, will Peter wissen, ob Beas Entscheidung, nicht mit ihm nach Tschechien zu ziehen, unumstößlich sei. Nach einer kurzen Pause stellt sie ihm die Gegenfrage, ob denn seine Entscheidung Deutschland zu verlassen unumstößlich sei. Sein Schweigen erübrigt jede Erklärung. Bea setzt sich auf und bittet ihn, sich aus dem Spielermilieu zurückzuziehen und mit seinem Anteil aus der Züricher Rücklage irgendwo in Deutschland mit ihr und ihrem Sohn ein neues Leben zu beginnen. Langsam dreht Peter sich zu ihr. So wie sie nicht in der Lage sei, mit ihm nach Tschechien zu ziehen, könne er sich nicht aus dem Spielermileu verabschieden, ohne seinen Traum von einer eigenen Spielbank und dem großen Geld verwirklicht zu haben. Bea kämpft mit den Tränen. Damit habe sich ihre gemeinsame Zukunft zum zweiten Mal in Luft aufgelöst.
In der Kanzlei von Hannes Bauer versucht Markus den Rechtsanwalt zu überzeugen, daß Peter und die ganze Gruppe ihn und die Justiz belogen hätten. Er wisse von der baldigen Bekanntgabe einer Spielbankeröffnung, als deren Eigentümer Peter und seine Freunde genannt seien. Ein solches Projekt könne man nur mit sehr viel Geld verwirklichen. Es bestehe kein Zweifel, daß die Gruppe schon lange zusammen gespielt und Millionen abgezweigt habe. Mit gespielter Sorge versucht Markus Hannes Bauer auf seine Intrige vorzubereiten. Wenn nach der Freilassung der Musketiere plötzlich so viel Geld auftauche, wäre es nur eine Frage der Zeit, daß seine Klienten und Jugendfreunde erneut Schwierigkeiten zu erwarten hätten. Bauer solle sie warnen und zu äußerster Vorsicht mahnen. Allein der bloße Gedanke an das dubiose Riesenvermögen der Clique und sein daran gemessenes lächerlich kleines Honorar aus dem Casinofall läßt die Sympathie Bauers für seine ehemaligen Freunde und den von ihm sowieso nie sonderlich geliebten Peter auf den Nullpunkt sinken. Er will nichts mehr mit ihnen zu tun haben. Ohnehin sei für die Polizei die Akte geschlossen, und Peter würde sich schwer hüten, einen Grund für ein neues Aufnahmeverfahren zu liefern.
Peter bespricht im Büro des Bürgermeisters die finanzielle Abwicklung für die von der Stadt gekaufte Residenz sowie für seine der Stadt in Aussicht gestellte Stiftung. Er entschuldigt sich, daß die Zahlungsmodalitäten wegen seines laufenden Verfahrens nicht termingerecht eingehalten werden konnten. Er versucht die ausstehenden Zahlungen auf den Zeitpunkt der Eröffnung des Casinos hinauszuschieben. Sein Geldgeber hätte das Kapital bis zur Gerichtsentscheidung anderweitig geparkt und könne es jetzt nicht sofort frei machen. Der Bürgermeister habe ja das fast fertig renovierte Haus als Pfand. Angelockt durch die Aussicht auf eine Erweiterung von Peters Stiftung stimmt der Bürgermeister dem neuen Zahlungstermin zu. Bei Eröffnung der Spielbank sei jedoch die Gesamtsumme fällig, anderenfalls ziehe er die Betriebsbewilligung zurück.
Bea wird durch die Türklingel aus ihren Gedanken gerissen. Ein Bote bringt ihr einen Blumenstrauß. Die beigelegte Karte ist von Markus unterschrieben. Bea reagiert verärgert.
Um seine Aussage zu untermauern, zeigt Markus Rechtsanwalt Bauer ein Foto der eingerüsteten Residenz in Tschechien. Bauers Reaktion ermutigt Markus zum letzten Schritt seiner Intrige. Er habe recherchiert und erfahren, daß die tschechische Regierung bereit wäre, Peter die Konzession für den Spielbetrieb aufgrund seiner Casinoaffaire zu entziehen, falls ein anderer Geldgeber zu den gleichen Bedingungen in das Geschäft einsteigen würde. Bauer wird hellhörig. Markus bringt seinen Freund aus Monte Carlo ins Spiel. Dieser wäre zum Beispiel schon einmal bereit, mit sehr viel Geld als Partner einzusteigen. Um die Spielbank zu übernehmen, würden Ihnen jedoch immer noch ungefähr drei Millionen Startkapital fehlen. Ob Bauer wolle und in der Lage wäre, sich als gleichberechtigter Dritter an dem Geschäft zu beteiligen.
Vor der Residenz besprechen Peter und der Architekt die Umbaupläne. Zusammen betreten sie das Haus, in dem Arbeiter die beschädigten Stuckdecken renovieren. Kleiner meint, daß die Inneneinrichtung in ungefähr zwei Wochen geliefert werden könne.
Markus sitzt auf seinem Stammplatz an der Bar. Bea bittet ihn eindringlichst, mit seinem Werben um sie aufzuhören. Sie liebe Peter seit ihrer Jugenzeit, und an dieser Tatsache habe sich nichts geändert und werde sich nichts ändern. Weder als sie sich zum ersten Mal getrennt hätten und sie aus Enttäuschung mit diesem Schweizer nach Zürich gezogen sei, noch die jetzige Trennung. Bevor Markus antworten kann, kommt Christa und setzt sich ebenfalls an die Bar. Da nur wenige Gäste zu bedienen seien, wolle sie ein Glas mit den beiden trinken. Markus wechselt das Thema. Geheimnistuerisch und besorgt flüstert er den Frauen zu, daß er eine Vorladung von Hauptkommissar Fink erhalten habe. Er hoffe, es handle sich nicht wieder um Peter.
Mit hoher Geschwindigkeit rast ein deutsches Auto auf den mit Bauschutt verstellten Parkplatz vor der Spielbank. Einer der Bauarbeiter ruft in gebrochenem Deutsch, daß Parken hier nicht erlaubt sei. Nachdem der Autofahrer keine Anstalten macht wegzufahren, geht er wütend schimpfend auf den Wagen zu. Sein Ton wird jedoch sofort versöhnlicher, als er die völlig aufgelöste Bea erblickt. Mit Gesten beruhigt sie den Arbeiter, legt den Gang ein und fährt das Auto weg.
Vor dem Schalter einer Filiale der Deutschen Bank in Luxemburg wartet Rechtsanwalt Bauer mit seinem Köfferchen in einer Schlange gut gekleideter Herren und deren Köfferchen.
Inmitten der noch verpackten Spieltische sitzt Peter im Spielsaal seines renovierten zukünftigen Casinos und starrt in Gedanken versunken an die imposante Stuckdecke. Er bemerkt die durch einen Seiteneingang in den Raum getretene Bea erst, als sie schon direkt vor ihm steht und erschrickt über ihre Verfassung. Den Tränen nahe und völlig aufgelöst teilt sie ihm mit, daß sie eine Warnung von Markus erhalten habe. Er sei bei einer Vorladung im Polizeipräsidium noch einmal ausgiebigst über ihn ausgefragt worden. Markus meine, Peter stecke erneut in großen Schwierigkeiten. Hauptkommisssar Fink habe den Fall aufgrund der Anzahlung, die sie in Peters Namen an den Architekten Kleiner in Auftrag gegeben habe, wieder aufgegriffen und wolle ihn erneut verhaften. Fink werde in den nächsten Tagen bei der Staatsanwaltsschaft auch eine Aufhebung des Bankgeheimnisses beantragen, um einer Spur in die Schweiz nachzugehen. Peter bemüht sich Bea zu beruhigen. Für sie bestünde keine Gefahr. Da sie sämtliche Einzahlungen auf das Nummernkonto der Zürcher Kantonalbank anonym unter seinem Namen getätigt habe, könne man ihr keine Verbindung zu den Geldgeschäften nachweisen. Daß sein Traum einer eigenen Spielbank wie eine Seifenblase zu platzen droht, scheint ihn nur am Rande zu erschüttern. Schließlich sei er Spieler und sich bewußt, daß jedes Spiel immer das Risiko eines Totalverlustes in sich berge.
Bauer hat den Schalter erreicht und will 3 Millionen abheben. Anbetracht der kleinen Summe wird er jedoch von der freundlichen Dame an den Schnellschalter verwiesen.
Bea hat sich halbwegs wieder gefangen. Peter kann sie überzeugen, daß für sie absolut keine Gefahr bestünde. Selbst die Briefe an den Architekten, an den Bürgermeister und an die tschechische Regierung, die sie während seines Aufenthaltes im Gefängnis geschrieben hätte, seien von ihm blanko unterschrieben gewesen. Sie müsse jetzt nur die Vollmachten und alle Unterlagen sofort vernichten. Sollte man sie verhören, habe sie ganz einfach nur gewußt, daß er Direktor einer Spielbank werden sollte. Und die Tatsache, daß sie sich schon vor seinem Umzug nach Tschechien getrennt hätten, würde ihre Glaubwürdigkeit nur unterstreichen. Er drängt sie zur sofortigen Rückkehr nach Deutschland und führt sie unbemerkt von den Bauarbeitern über eine kleine Treppe, die vom Garten in den Keller der Spielbank führt, in die unterirdischen Gewölbe.
Peter versucht die Situation gefühlsmäßig in den Griff zu bekommen. Einen unverfänglichen Gesprächsstoff suchend erklärt er der um Haltung bemühten Bea leicht melancholisch und völlig unmotiviert die auf seinen besonderen Wunsch hin installierte Sicherheitsanlage. Eine seltsame, von Vorahnungen geprägte Atmosphäre breitet sich in dem stillen Gewölbe aus. Schließlich fragt Bea mutlos, was Peter jetzt zu tun gedenke. Auf jeden Fall wolle er nicht ins Gefängnis. Wenn die Polizei über die Einzahlung an den Architekten Kleiner die Spur zur Kantonalbank in der Schweiz aufgenommen habe, sei es nur noch eine Frage der Zeit, bis sein Konto entdeckt werde und das ganze Ausmaß ihres vierjährigen Betruges auffliege. Da die Freunde offiziell auch nicht über größere Geldbeträge verfügen dürfen, sei der Traum von der Spielbank endgültig am Ende. Es bleibe ihm nur noch die Möglichkeit, alles aufzugeben und so schnell wie möglich unterzutauchen. Bea solle Markus für die Warnung danken. Auf ihre Frage, wohin er denn gehen wolle, nimmt Peter ihren Kopf in die Hände und versucht, mit den sarkastisch anmutenden Worten "Ich schau Dir in die Augen, Kleines" die Situation aufzuheitern. Selbst wenn er es wüßte, würde er es niemandem mitteilen. Dann dreht er Bea um und schiebt sie von sich weg die Treppe hoch.
Jürg telephoniert mit Christa, die sich im Badezimmer gerade für den Abend in der Bar zurecht macht. Seine Mutter hätte ihn nicht von der Tagesstätte abgeholt, und er sei ganz alleine zu Hause. Christa beruhigt ihn. Wenn seine Mutter in einer Stunde immer noch nicht bei ihm sei, solle er im ZÉRO PLEIN anrufen.
Peter steigt am Paradeplatz aus der Straßenbahn. Bevor er in die Bahnhofstraße einbiegt, überzeugt er sich, daß ihm niemand folgt.
Vor der Zürcher Kantonalbank bleibt Peter stehen und vergewissert sich noch einmal, daß er nicht verfolgt wurde. Dann betritt er das Gebäude.
Elmar ist bestürzt über Beas Zustand und vernachlässigtes Äußeres. Sie scheint kaum zu einem ruhigen Gespräch fähig. Beinahe väterlich versucht er, den Grund ihrer Verwirrung zu erfahren. Bruchstückhaft bringt sie ihm bei, daß Peter endgültig weg ist. Auch sei Ihr geplantes Geschäft mit der Schweiz geplatzt, da ihr Freund Konkurs angemeldet habe. Er würde in den nächsten Wochen behördlich überprüft. Elmar hat verstanden. Er nimmt Beas Hand zum Zeichen, daß sie nichts mehr zu sagen brauche. Peter werde es schon schaffen. Sie solle jetzt die Bar schließen und mit ihrem Sohn so schnell wie möglich in Urlaub fahren. Für ihren gemeinsamen Jugendfreund Roland sei es als Chefarzt Ehrensache, ihr ein entsprechendes Attest für die Schule auszustellen. Bea ist unschlüssig. Sie weiß nicht, wo sie so überstürzt einen Urlaub verbringen soll. Mit gespielter Ruhe lehnt Elmar sich in seinem Sessel zurück. Sie kenne aus ihrer Schweizer Zeit doch bestimmt dort einen ruhigen Ort. Dabei könne sie ganz nebenbei noch ihren "Geschäftspartner" besuchen und vielleicht ihre bereits getätigten Investitionen retten.
Christa hat es sich vor dem Fernseher gemütlich gemacht. Verwundert fragt der vom Casino kommende Markus, warum sie zuhause sei. Er habe sie im ZÉRO PLEIN besuchen wollen, aber die Bar sei geschlossen gewesen. Christa erzählt ihm, daß Bea sich gestern schon sehr schlecht gefühlt habe und sich auch heute unmöglich zur Arbeit hätte aufraffen können. Sie wolle sich einen Monat irgendwo erholen und habe sie gebeten, ebenfalls in dieser Zeit ihren Urlaub zu nehmen. Besorgt fragt Markus, ob Christa den Grund für Beas angeschlagenen Zustand wisse. Christa zuckt mit den Achseln. Bea habe nicht darüber sprechen wollen. Sie vermute, daß es sich um Peter handle.
Bea will mit Peters Vollmacht das Nummernkonto auflösen. Nach einem Blick in den Computer bittet die Dame hinter dem Schalter Bea um etwas Geduld. Sie müsse erst ihren Vorgesetzten informieren. Das Warten wird für Bea zur Ewigkeit. Bevor sie sich jedoch zur Flucht entschließt, wird sie von einem diensteifrigen Prokuristen aufgeklärt, daß das Konto bereits aufgelöst worden sei. Ob sie sich ausweisen könne. Doch Bea erklärt ihm schlagfertig, daß alles in Ordnung sei. Ihr Mann hätte ihr die Arbeit wohl bereits abgenommen.
Ein herrlicher karibischer Morgen liegt über der Mt. Irvine Bay. Vor der halbrunden, nach dem Meer hin offenen Strandbar des etwas über der Bay erhöht gelegenen Mt. Irvine Golfhotels säubern zwei schwarze Hotelangestellte den Sand. Von einem auf dem an den Strand anschließenden Felsvorsprung gelegenen Prachthaus kommend, schlendert Peter mit einem Köfferchen in die noch menschenleere Bar. Mit scherzenden Worten begrüßt er die beiden Angestellten. Dann setzt er sich an einen Tisch und schaut über das tiefblaue Meer. Untermalt wird das leise Brechen der Wellen vom Zéro Plein Motiv (Steel-band). Mit hochgekrempelter Hose, weißem Hemd, Krawatte, die Schuhe in der Hand, stapft aus der entgegengesetzten Richtung ein schwergewichtiger Schwarzer durch den Sand zur Strandbar und weckt Peter aus seinen Träumen. Lachend beschwert sich der Schwarze über die Verrücktheit der Europäer. Er habe in seiner Laufbahn als Rechtsanwalt auf Tobago schon viel erlebt, aber so früh am Morgen hätte er noch nie zu einer Besprechung gemußt. Peter meint, er solle froh sein, daß ihr Treffen hier unten am Strand stattfände, und er ihm die 50 Stufen zu seinem Haus erspart hätte. Schlagfertig kontert der Rechtsanwalt, nicht er, sondern Peter solle froh sein. Mit seiner weisen Entscheidung hätte er sich eine 50 Stufen höhere Honorarforderung erspart.
Elmar und Ulli vertreten sich die Beine. Elmar ist irritiert. Er habe die Direktion um ein Gespräch mit Hannes ersucht, um sich bei ihm nach dem neuesten Stand im Verfahren gegen Peter zu erkundigen. Merkwürdigerweise sei Hannes jedoch nicht für ihn zu sprechen gewesen. Ulli bittet ihn eindringlich, bis zu ihrer Entlassung doch um Gottes Willen alles auf sich beruhen zu lassen. Die Gefahr sei zu groß, schlafende Hunde zu wecken.
Auf der Hotelterrasse des neu erbauten Hotels über der kleinen Bucht von Porto Loutro beendet Bea mit ihrem Sohn das Mittagessen. Sie genießt die Ruhe und den wunderbaren Blick über die Bucht, die Berge und das Meer. Jürg langweilt sich jedoch und will unbedingt mit Peter und mit seinem Vater in der Schweiz telefonieren, um ihnen von den Streifzügen durch die Insel zu berichten. Schweren Herzens erklärt ihm Bea, daß sie nicht wisse, wo Peter sich im Augenblick aufhalte.
Der Rechtsanwalt ist von den Plänen des Casinos in Tschechien beeindruckt. Leider verhindere aber das Glücksspielgesetz von Trinidad-Tobago (Stand Ende 1997) den Betrieb einer Spielbank auf den Inseln. Trinidad hätte zwar einer Gesetzesänderung bereits zugestimmt, die Gesetzesvorlage sei jedoch am Veto der Schwesterinsel Tobago gescheitert. Er sehe höchstens die Möglichkeit, mit größeren Bestechungsgeldern an die örtliche Polizei einen illegalen Spielclub zu eröffnen. Peter gibt ihm zu verstehen, daß er an einem Privat-Club nicht interessiert sei. Er wolle die Konzession für eine richtige Spielbank. Geld spiele dabei keine Rolle. Dieses Argument überzeugt auch einen Rechtsanwalt in der Karibik, der ihm daraufhin verspricht sein Bestes zu tun. Peter packt die Spielbankpläne in sein Köfferchen zurück. Dabei sieht der Rechtsanwalt ein Foto von Bea und fragt ihn, ob das seine Frau sei. Ohne auf die Frage zu antworten, verabschiedet sich Peter. Auf dem Rückweg über den Sandstrand dreht sich der Rechtsanwalt noch einmal zu Peter um und ruft ihm zu, er solle nicht traurig sein. In Tobago gäbe es viele hübsche Mädchen, hier werde das Vergessen leicht gemacht.
Angestellte der fertigrenovierten Spielbank rollen einen roten Teppich von der Auffahrt zum Haupteingang. Die ersten schwarzen Limousinen fahren vor. Markus, Jaques und Hannes begrüßen die zur feierlichen Eröffnung geladenenen Gäste. Mit einem Augenzwinkern erinnert Markus seinen Freund Jaques an die 100 Flaschen Champagner. Die Einlösung der Wette sei fällig. Ihr Casino stehe und werde wie geplant von ihnen dem Betrieb übergeben. Während Jaques eine Gruppe Presseleute ins Gebäude führt, segelt die leicht overdresste Christa zu Markus und Hannes. Sie genießt sichtlich ihre Rolle als First Lady. Plötzlich kommt Bewegung in die Fotografen. Der Wagen des Bürgermeisters fährt vor. Ein livrierter Portier öffnet die Autotür, und ein Blitzlichtgewitter erhellt die hereinbrechende Dunkelheit. Der Bürgermeister und seine Gattin werden von Markus und Hannes souverän mit allen Ehren gleichzeitig aber wie alte Freunde begrüßt. Christa versucht es, sehr zum Unwillen von Markus, mit einem Knicks. Dann wird das Politikerpaar in das Gebäude geleitet.
Von den 50 Stufen sichtlich mitgenommen wird der Rechtsanwalt von einer jungen Hausangestellten empfangen und zum gedeckten Mittagstisch auf der Terrasse geführt. Er ist immer noch der Überzeugung, daß die Europäer spinnen. Sonst hätte Peter ihn kaum in der Mittagshitze die 50 Treppen hoch zu einer Besprechung jagen können. Aber der von der hübschen Angestellten in Aussicht gestellte Hummer läßt ihn die Strapazen vergessen und den selbst für einen Insulaner phantastischen Meerblick genießen. Braungebrannt kommt Peter aus dem Haus und setzt sich ebenfalls an den Tisch. Bei einem kühlen Glas Weißwein äußert der Rechtsanwalt sein Bedauern darüber, daß die Regierungsbeamten in Scarborough in der Casinosache nicht zu kaufen waren. Trotz des von Peter offerierten Jugendzentrums seien sie nicht bereit, ihr Veto gegen die Änderung des Glückspielgesetzes zurückzunehmen. Eine letzte Chance könnte der neue aus Tobago stammende Präsident von Trinidad-Tobago sein, der allerdings bislang als integer bekannt sei. Nachdem der Rechtsanwalt ganz ungeniert auf das ihm versprochene Essen anspielt, läßt Peter erst einmal die Hummer auftragen.
Bea sitzt telefonierend auf dem Bett. Jürg möchte wissen, mit wem sie denn telefoniere. Etwas ratlos erklärt sie ihm, daß sie schon seit Tagen vergeblich versuche, Tante Christa zu erreichen. Sie habe das Gefühl, daß zu Hause etwas nicht stimme.
Die Eröffnungsfeier ist in vollem Gang. Ein kleines Orchester unterstreicht die festliche Atmosphäre des neu erstrahlten prunkvollen Interieurs. Im großen Spielsaal versucht ein Teil der Gäste bereits ihr Glück, während im Nebenraum mit offenem Durchgang zum Spielsaal das Dinner serviert wird. Christa darf an der Seite des Bürgermeisters sitzen, der von ihr offensichtlich angetan ist. Markus hat die Pflicht, sich um die Bürgermeisterin zu kümmern. Jaques und Hannes haben sich unter die Spieler gemischt.
Gestärkt und zufrieden von dem guten Essen ist der Rechtsanwalt bereit, weiter über geschäftliche Angelegenheiten zu sprechen. Peter bittet ihn, ihm ein Gespräch mit dem Präsidenten zu vermitteln. In den Zeitungen werde zur Zeit die Einstellung gegenüber ausländischen Investoren positiv gefördert und auf den zu erwartenden wirtschaftlichen Aufschwung durch die neuen Arbeitsplätze hingewiesen. Und eine Spielbank würde viele Arbeitsplätze schaffen. Genau unterhalb vom Pigeon Point gegenüber des neuen Hotels Coco Reef habe er den Platz für sein Casino gefunden. Ein kleiner Steg werde die Spielbank mit dem Luxushotel verbinden. Da es auf Tobago außerhalb der Hotels so gut wie kein Nachtleben gäbe, wäre sein Projekt für den Tourismus überaus förderlich. Zusätzlich plane er einen regulären Pendelbusverkehr, der zwischen dem Turtle Bay Beach Resort bei Plymouth im Norden und dem Coco Reef Hotel im Süden die Gäste der großen Hotels kostenlos zur Spielbank und wieder zurück bringen würde. Hierüber solle der Präsident vor einem gemeinsamen Gespräch mit Peter informiert werden. Der Rechtsanwalt ist begeistert von Peters Plänen und dessen Aktivität. Er wolle sein Möglichstes tun, damit das Gespräch zustande komme.
Bea konfrontiert Elmar mit der unerfreulichen Nachricht, daß sie aus ihren Geschäftsverbindungen mit Zürich nichts mehr habe retten können. Auf Elmars bestürzte Reaktion zuckt sie ratlos mit den Schultern. Überhaupt verstehe sie nichts mehr. Nicht nur Peter, jetzt seien auch Markus und Christa spurlos verschwunden. Sie habe aus dem Urlaub laufend versucht ihre Freundin anzurufen, aber niemanden erreicht. Gestern nacht, gleich nach ihrer Rückkehr, sei sie vergeblich bei den beiden vorbeigefahren. Verblüfft fragt Elmar, ob sie denn keine Zeitungen lese. Markus und Hannes hätten in Tschechien eine eigene, "ihre" Spielbank eröffnet. Nun ist das Erstaunen auf Beas Seite. Fragend schauen sie sich an, um dann langsam zu begreifen. Mit den Worten "diese Schweine" steht Elmar auf und beschwört Bea, bis zur Entlassung der Gruppe weder mit Markus und Christa noch mit Hannes Kontakt aufzunehmen.
Markus und Jaques präsentieren dem zu Besuch weilenden Hannes die Geschäftsbücher. Stolz berichten sie von der positiven Entwicklung der Besucherzahlen und der steil ansteigenden Kurve ihrer Gewinne. Markus' einzige Sorge gilt den "Musketieren". Irgendwann müßten die doch erfahren, daß nach Peters Freilassung nie etwas gegen ihn vorgelegen habe. Vor allem Panos könne gefährlich werden. Hannes beruhigt ihn. Betrug und Intrigen seien nun mal im Geschäftsleben üblich. Daß Bea und Peter Markus' Behauptung nicht einmal hinterfragt hätten, beweise doch nur, daß sie selber Dreck am Stecken hätten, ganz wie Markus vermutet habe. Die Gruppe werde sich hüten, etwas zu unternehmen. Schade sei eigentlich nur, daß sie es sich für immer mit Bea verscherzt hätten.
Panos und Eddy vertreten sich mit einer Gruppe Gefangener im Gefängnishof die Beine. Sie sind in ein gedämpftes aber heftiges Gespräch verwickelt. Eddy kann sich nicht erklären, wie Markus an die Spielbank gekommen sein könnte. Die einzige Möglichkeit wäre, daß ihm Peter die Unterlagen und das Geld zugespielt hätte, um dadurch die Spielbank zu retten. Panos hält diese These jedoch für reichlich naiv. Er ist der Meinung, Markus sei ein Schwein und hätte sie schon lange über Christa ausspioniert. Im Laufe der Zeit habe diese doch bestimmt von Bea immer wieder etwas über ihre Pläne erfahren. Angenommen Peter wäre im Hintergrund an der Spielbank beteiligt, dann hätte Markus weder Hannes, noch diesen dritten Mann gebraucht. Die Ursache von Peters Flucht sei bei Markus zu suchen, der dadurch mühelos an die verwaiste Spielbank kommen konnte. Er könne sich sogar vorstellen, daß die Verhaftung der Gruppe auf dessen Konto gehe. Eddy will dem in Rage gekommen Panos nicht widerspechen. Ihn interessiert viel mehr, wo ihr Geld geblieben ist. Panos hält Eddy für das Dümmste, was ihm je unter die Augen gekommen sei. Peter sei mit dem Geld verschwunden, weg, auf Nimmerwiedersehen. Eddy findet es müßig, sich weiter in negative Hypothesen zu versteigen. Für ihn war Peter immer ein Vorbild. Jeden Gedanken, von ihm betrogen worden zu sein, findet er absurd. Panos bietet ihm eine Wette an. Bald würden sie ja die Wahrheit erfahren
Früh am Morgen fährt Peter mit einem Jeep vor die National Bank. Er hat Mühe, sich in der engen Hauptstraße oberhalb des Hafens von Scarborough seinen Weg durch den Verkehr zu bahnen. Ohne den Wagen abzuschließen, betritt er mit seinem Köfferchen das moderne Bankgebäude.
Elmar und Ulli lehnen an der Mauer in einer Ecke des Gefängnishofs. Mißtrauisch geworden durch das Gespräch mit Bea hat Elmar über den Rechtsanwalt eines Mitgefangenen in Erfahrung gebracht, daß bei der Polizei gegen Peter nicht das Geringste vorliegt. Er sei das Opfer einer Riesenintrige von Markus geworden. Ulli gibt die Möglichkeit zu bedenken, daß Peter mit Markus auch gemeinsame Sache hätte machen können. Er versucht, Elmar seine Idee zu erklären. Bea habe sich von Peter getrennt. Aus Enttäuschung darüber habe dieser die Konzession für die Spielbank freiwillig auf Markus übertragen. Dieser habe daraufhin die Geldgeber gefunden und aus Dankbarkeit über das Geschenk der Spielbank dafür das Gerücht von Peters Bedrohung durch eine neuerliche Verfolgung in die Welt gesetzt. Bea sei darauf hereingefallen. Damit wäre für Peter der Weg frei gewesen, ohne üblen Nachgeschmack mit dem ganzen Geld abhauen zu können. Stolz über seine Gedankenakrobatik nickt Ulli seinem verblüfften Gegenüber zu. Elmar findet die Idee absurd, dumm und in der Konsequenz nicht stimmig. Ihn beunruhige einzig die Tatsache, daß Peter und das Geld verschwunden seien.
Markus und Jaques sitzen am Schreibtisch. Vor ihnen die offenen Bücher und Abrechnungen der Spielbank. Ebenfalls mit ihnen im Raum sind zwei Männer in eleganten Nadelstreifenanzügen. Einer hat sich lässig auf die Schreibtischecke gesetzt, der andere schlendert scheinbar unbeteiligt auf und ab. Nach kurzem Schweigen erhebt sich der auf dem Schreibtisch sitzende Gentleman. Mit russischem Dialekt verlangt er von Markus eine Entscheidung. Er, Boris, hätte nicht Zeit, bis in alle Ewigkeit hier zu warten. Sein Herz würde brechen, wenn er böse werden müßte. So einen kleinen Scheck auszuschreiben, dürfte doch kein Problem sein. Um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, spielen die beiden vielsagend mit ihren Pistolen. Markus versucht Zeit zu gewinnen. Eine Entscheidung könnten sie nicht ohne ihren Partner in Deutschland treffen. Boris lacht. Er, Boris, habe volles Verständnis dafür. Entschlossen greift er zum Telefon und befiehlt Markus, die Nummer von seinem Partner zu wählen. Nachdem die Verbindung zustande gekommen ist, meldet sich Boris ruhig und höflich mit den Worten "Hier spricht Boris. Hören sie gut zu". Dann überreicht er Markus den Hörer.
Unter den Klängen des leicht von einer Steelband verfremdeten Zéro Plein Liedes fährt Peter in seinem Jeep auf der Windward Road durch die herrliche Landschaft Tobagos Richtung Süden.
Der Anruf aus Tschechien überrascht Hannes mitten in der Konferenz mit einem Klienten. Während des Telefonats versucht er vergeblich, sich so unbeteiligt wie möglich zu geben. Mit besorgter Miene rät er Markus, sich keiner Gefahr auszusetzen und den geforderten Scheck auszustellen. Er werde der Sache umgehend nachgehen.
Bei einem hoch auf den Klippen über dem Ozean alleinstehenden, aus rotbemaltem Holz gebauten Café unterbricht Peter seine Fahrt und schaut gedankenverloren den Fischern unten am sonst leeren Strand zu. Die Fischer bemerken, daß sie beobachtet werden und winken dem Fremden einladend zu. Peter klettert den kleinen Trampelpfad durch die Klippen runter zum Strand, wo er sich zu den Einheimischen gesellt.
Außer Christa und Hannes hat sich wieder die ganze Jugendclique zusammengefunden, um die vier Freunde gebührend in der Freiheit zu begrüßen. Panos will sofort nach Tschechien fahren. Sein ungestümes Temperament wird von Elmar besänftigt. Auch Ulli und Eddy wollen die Lage zuerst in aller Ruhe besprechen. Dieser Meinung ist Robert ebenfalls. Als Philosoph könne er die Wichtigkeit einer gründlichen Analyse im Vorfeld nur bestätigen. Vor allem sollten sie schleunigst hier verschwinden. Harry habe das Bewirtungsbudget seiner Bank bereitgestellt und im Aussichtsrestaurant für alle ein Essen vom Feinsten organisiert. Und sollte ihnen dieses nach der kargen Gefängniskost immer noch nicht reichen, stellt Robert lachend eine zusätzliche Aufbaukur in seinem Spital in Aussicht.
Elmar, Ulli und Eddy fahren zusammen in Beas Auto zum Aussichtsrestaurant. Bea berichtet, daß Christa schon einige Male unbefangen aus Tschechien angerufen und ihr stolz von Markus und der neuen Spielbank erzählt habe. Auch nach Peter habe sie sich erkundigt und im übrigen alle in ihr neues Haus nach Tschechien eingeladen. Besorgt fragt Elmar, ob Bea dichtgehalten habe. Bea beruhigt ihn. Sie habe lediglich verlauten lassen, daß Peter verreist sei. Unbeeinflußt von ihrer Freundschaft mit Christa sei sie der vollen Überzeugung, daß diese nichts von Markus' Machenschaften wisse.
Im Schatten der Palmen schaut Peter den dunkelhäutigen Fischern beim Einholen ihres großen Schleppnetzes zu. Nur das Plätschern der Wellen und das Gezwitscher von Vögeln unterbricht die unendliche Ruhe der Bucht. Über einen Weg durch den dichten Bambus, der im Hintergrund die Bucht einsäumt, nähert sich der Rechtsanwalt. Er zieht seine Schuhe aus, krempelt die Hose hoch und stapft durch den Sand auf Peter zu. Nach einer herzlichen Begrüßung fragt ihn Peter nach dem Grund seines Kommens, und wie er ihn überhaupt gefunden habe. Bevor der Rechtsanwalt antwortet, breitet er für beide aus einer mitgebrachten Plastiktüte ein Picknick aus. Peters Hausangestellte habe ihm verraten, daß er ihn hier suchen müsse. Da die Angelegenheit dringend sei, habe er sich sofort auf den Weg gemacht. Der Präsident von Trinidad-Tobago wäre von den Spielbankplänen begeistert und sei auch bereit, diese voll zu unterstützen. Aber selbst im besten Fall würde es mindestens ein Jahr dauern, bis das Glücksspielgesetz erneut zur Abstimmung gelangen könne. Eine Garantie, daß das Gesetz auch angenommen werden würde, könne der Präsident jedoch nicht geben. Der Rechtsanwalt ist auf eine heftige Reaktion gefaßt. Umso überraschter ist er über Peters befreites Lachen. Staunend muß er erfahren, daß Peter an einer Spielbank eigentlich nicht mehr sonderlich interessiert ist. Er wolle auf dieser herrlichen Insel nur noch sein Leben genießen.
Elmar, Ulli, Eddy und Panos haben sich bei Bea getroffen, um über ihr weiteres Vorgehen zu beraten. Allen ist klar, daß nur Peter das Geld aus Zürich haben könne. Daher ist sein Auffinden für sie vorrangig. Mit Markus will man sich später befassen. Während Bea und Eddy glauben, Peter habe ihre Millionen in Sicherheit gebracht und werde sich irgendwann bei ihnen melden, sind die anderen überzeugt, daß er endgültig damit abgehauen sei. Alle möglichen Vermutungen über seinen Aufenthaltsort werden angestellt, ohne daß die Gruppe zu einem konkreten Ergebnis kommt. Ulli meint pessimistisch, daß sie ihn nie finden würden, während Panos ihn sogar in der Hölle aufspüren will. Plötzlich erinnert sich Bea, daß Peter ihrem Sohn vor einiger Zeit ein Buch mit Abenteuergeschichten über eine Bloody Bay in der Karibik schenkte, von Franzosen die Engländer bekämpften und daß er selber von der fernen Insel begeistert schwärmte. Elmar kommt zu dem Schluß, daß das doch wenigstens schon mal ein Anhaltspunkt sei.
Hannes versucht, dem sichtlich erregten Markus nüchtern beizubringen, daß kein Weg an einer Zahlung des Schutzgeldes vorbeiführen werde. Er habe in Prag erfahren, daß Boris der gefährlichste Drahtzieher einer Erpresserbande sei, deren Hintermänner in der Ukraine sitzen würden und gute Beziehungen zu einflußreichen Kreisen in Tschechien hätten. Daher sei seitens der Behörden kaum Hilfe zu erwarten. Um den Schaden in Grenzen zu halten, schlägt er Markus vor, die Bücher zu manipulieren und den Gewinn zu minimieren. Das so aus der Spielbank gezogene Geld werde Hannes nach Luxemburg transferieren.
Bea, Elmar und Harry warten vor einem Mietshaus. Elmar spricht in die Gegensprechanlage und bestätigt ihren Termin. Harry versichert Bea, er werde sich nicht einmischen. Er werde nur darauf achten, daß sie der Detektiv nicht zu teuer zu stehen komme. Schließlich stünde er für die Sicherheit des ihnen gewährten Kredites gerade.
Elmar erklärt Detektiv Möhle, daß sie einen Mann suchen würden, von dem man eigentlich nicht wisse, wo er sich aufhalte. Ihre vage Vermutung sei jedoch, daß er sich nach Tobago zurückgezogen habe und dort vielleicht unter falschem Namen lebe. Bea überreicht Möhle ein Foto von Peter. Überrascht betrachtet der Detektiv das Bild. Er könne diesen Mann zwar auf Tobago suchen, habe ihn aber vor etwas mehr als einem Monat noch in der Tschechei gesehen. Leider könne er darüber keine weitere Auskunft geben, da die Observation im Auftrag eines anderen Klienten erfolgt sei. Spontan entschlüpft Elmar Markus' Name. Die Reaktion des Detektiven beweist, daß Elmar den Nagel auf den Kopf getroffen hat.
Markus fährt auf den Parkplatz der Bank in einer deutschen Kleinstadt. Nachdem er sich vergewissert hat, daß ihm niemand gefolgt ist, betritt er das Bankgebäude.
Elmar, Ulli, Eddy und Panos diskutieren die Erfolgsaussichten des engagierten Detektivs. Das Telefon klingelt, und der Anrufbeantworter schaltet sich ein. Christa bittet Bea abzuheben. Alle warten gespannt. Nach einer Pause beklagt sich Christa, daß Bea sie bisher nie zurückgerufen habe. Sie vermisse die Clique und wolle sie unbedingt treffen. Vor allem möchte sie wissen, ob es Neuigkeiten von Peter gäbe. Mit der eindringlichen Bitte, Bea solle sie doch diesmal zurückrufen, hängt sie ein. Alle sind sich über Christas unschuldige Naivität und ihre Loyalität zu ihnen einig.
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